Meine Rolle (2019–2023): Projektverantwortliche | Campaign (2019) – Storytelling Supervisor für die Social-Media-Adaption, Social Media and Content Strategist, Line Producer, Social Ad Campaigner, Community Manager; Production (2024): Creative, Line und Executive Producer, Project Manager, Landingpage-Coordinator and – creator (Blog), Set Photographer, Social Media Manager, Content Creator
Über die Berge zu den Wurzeln – Das Globetrotter Outdoor-Stipendium
„Die Geschichte meiner Eltern war lange nichts Besonderes für mich, sie war einfach da.“
Ein Herzprojekt, das Grenzen überschreitet: Das Globetrotter Outdoor-Stipendium führt zurück zu den Wurzeln.
Es gibt Geschichten, die tiefer gehen als jede andere, die uns berühren, weil sie die Grenzen des Alltäglichen überschreiten. Sie erinnern uns daran, woher wir kommen und wie weit wir gegangen sind. Genau solche Geschichten wollte das Globetrotter Outdoor-Stipendium aufspüren und erzählen.
Die Social-Media-Adaption der Kampagne anlässlich des 40-jährigen Jubiläums von Globetrotter war eines meiner Herzensprojekte meiner Zeit bei Globetrotter.
Es verband Outdoor-Abenteuer und persönliche Geschichten und aktivierte die Kund*innen und Follower der Marke Globetrotter, ihre eigenen bedeutungsvollen Erlebnisse neu zu entdecken und zu dokumentieren.
Dafür fragten wir 2019 die Community, welches Outdoor-Abenteuer sie noch einmal mit einer Begleitung erleben wollten. Viele Antworteten kamen, eine Geschichte blieb im Gedächtnis – und überdauerte Jahre der Pandemie und des Krieges bis zur beeindruckenden Umsetzung fünf Jahre später.
Titelbild: ©D. Hampl (1982) / Globetrotter
Weitere Bilder: Frederieke Krippeit (2023)
Ein Stipendium für lebendige Erinnerung (2019)
Die Idee hinter dem Outdoor-Stipendium war einfach, aber kraftvoll: Globetrotter wollte Menschen eine Plattform bieten, ihre prägenden Erlebnisse neu zu entdecken und sie in die Natur zurückzuführen, die für viele Outdoor-Begeisterte eine Quelle von Kraft und Freiheit darstellt. Im Herbst 2019 stellte Globetrotter eine Frage an seine Community, die in den sozialen Medien rasch die Runde machte: „Welches Abenteuer würdest du mit einem geliebten Menschen wiederholen?“
Die Kampagne
40 Jahre Globetrotter – das musste gefeiert werden. Marken-Urgesteine kramten in ihren Fotoalben und Tagebüchern nach Geschichten, Filialen und Marketing planten Feierlichkeiten und in einem Sonderheft brachte unsere Redaktion die Geschichten der Mitarbeiter*innen und Kund*innen auf das Papier. Ein Selbstläufer, der die Abenteuerlust und die Geschichte von Globetrotter greifbar machte. Und doch – etwas fehlte. Ich wollte unserer treuen und aktiven Community etwas zurückgeben, das über die bloße Erinnerung hinausgeht. Die Idee war, ein Stipendium ins Leben zu rufen, das es ermöglicht, persönliche Grenzen neu zu definieren und einmalige Erlebnisse zu schaffen, die vielleicht schon lange im Hinterkopf, aber bislang unerreichbar schienen.
Die Social-Adaption
Dieses Stipendium sollte eine Chance bieten, die eigene Geschichte in die Natur hinauszutragen und Erlebnisse zu teilen, die nicht nur unvergesslich, sondern inspirierend für andere sind. Uns war klar, dass die Teilnehmer*innen nicht nur ihre persönlichen Abenteuer erleben würden, sondern dass jede Reise auch die Kraft hat, andere zu motivieren, ihre eigenen Geschichten zu leben. Genau das ist es, was Globetrotter ausmacht: Menschen, die ihre Liebe zur Natur teilen und über das Abenteuer eine Verbindung zueinander aufbauen.
» Draußen zu sein bedeutet für mich, wirklich frei zu sein.«
Manuel ist viel unterwegs. Die Begeisterung für die Berge hat er von seinem Vater geerbt, der wiederum schon früher mit seinen Freunden für mehrere Tage am Stück gewandert ist.
» Draußen zu sein bedeutet für mich glücklich sein. « Frauke denkt, dass der Mensch genau dafür gemacht ist: In der Natur zu sein. Ihr Antrieb: Mutter Kathrin. Seit ihrer Kindheit ist sie zu Hause die treibende Kraft für’s draußen sein.
» Draußen gibt es einfach immer etwas spannendes zu entdecken. « Anna bouldert seit nunmehr knapp 3 Jahren und durfte die Kletterer David und Markus auf einen Kletterausflug begleiten, um mehr von ihrem Leben am Fels zu erfahren.
Ziel der Kampagne
Das Outdoor-Stipendium diente als Plattform, um authentisches Storytelling zu fördern und die Bindung der Marke Globetrotter zu ihrer Community zu vertiefen. Der Ansatz war, Outdoor-Erlebnisse nicht nur als physische Abenteuer darzustellen, sondern als transformative Momente, die Menschen zu ihren Wurzeln führen können.
Von Influencer-Kampagne bis Stipendiumsbegleitung
Die Kampagne startete 2019 und umfasste mehrere Phasen:
- Community-Engagement: Über Social Media wurden Outdoor-Influencer und Follower dazu eingeladen, Geschichten von Abenteuern zu teilen, die sie mit ihren Liebsten noch einmal erleben möchten. Unsere drei Lead-Geschichten wurden mit einem professionellen Produktionsteam begleitet, Trailer, Stipendiums-Bewerbung und die Abenteuer-Stories unserer Lead-, Campaign- und Micro-Outdoor-Influencer auf unseren und ihren Kanälen geteilt und in einer Paid-Campaign beworben.
- Bewerbung des Stipendiums: Ziel der Videos, Bild-Postings und Influencer-Postings war die Landingpage des Globetrotter-Stipendiums. Dort fragten wir „Bist du bereit für dein Abenteuer? (…) Wir sind gespannt auf deine Story! Bewirb dich jetzt gemeinsam mit deinem Travelbuddy um das ultimative Globetrotter Outdoor-Stipendium im Wert von bis zu 10.000 Euro! #40JahreumdieWelt“
- Auswahlprozess und Stipendienvergabe: Es dauerte nicht lange, bis die Einsendungen begannen, das Social-Media-Postfach zu füllen. Die Resonanz war überwältigend und aufwühlend zugleich: Es waren Geschichten voller Emotionen, Erinnerungen und Abenteuerlust. Von der Durchquerung der Sahara bis zu einer Kanu-Tour auf dem Yukon – jede Geschichte war einzigartig und erzählte von Momenten, die das Leben der Menschen, die sie erlebt hatten, veränderten.
Die Stipendiatin
Doch eine Geschichte blieb besonders im Gedächtnis hängen: Janika schrieb von dem Abenteuer, das sie zusammen mit ihrer Mutter Daja antreten wollte. Daja war in den 1980er Jahren aus Tschechien geflüchtet. Getarnt als Wanderurlaub ging es für sie zu Fuß über die Berge, die Julischen Alpen, bis nach Deutschland – auf der Suche nach einem Leben in Freiheit. Janika wollte diesen Weg gemeinsam mit ihrer Mutter zurückgehen, um die Erfahrungen ihrer Mutter zu verstehen, die Mut, Kraft und Entschlossenheit dieser Reise zu erleben. Es war eine Reise zu den Wurzeln ihrer Familiengeschichte und zu den Ursprüngen ihrer eigenen Identität.
Nur wenige Monate nach Auslosung der Stipendium-Gewinnerin Ende 2019 war plötzlich alles anders. Die Pandemie versetzte die globale Gemeinschaft in eine mehrjährige Schockstarre und brachte Teile der Wirtschaft zum Erliegen. Nichts war planbar, alles war neu, vieles barg Gefahren. Die Stipendium-Reise wurde Jahr um Jahr verschoben, bis dann 2022 das Virus soweit erforscht und gebändigt schien, dass ein Dreh im Herbst 2022 potenziell umsetzbar war.
Und dann der nächste Schock, der Drahomiras Geschichte plötzlich hochaktuell erscheinen ließ: Am frühen Morgen des 24. Februar 2022 begann Russland mit Luft- und Raketenangriffen den Krieg gegen die Ukraine. Ein Jahr nach der russischen Invasion sind ein Drittel der Ukrainer Flüchtlinge oder Binnenvertriebene. Die Ereignisse bewegten die Familie tief und rissen alte Wunden auf. Was verarbeitet schien, war doch nur verdrängt und wurde mit einer solchen Wucht ins Leben zurückgeholt, dass es die Familienmitglieder aus ihren Bahnen zu werfen drohte.
Dennoch: Wir wagten die Planung ihrer Reise, die Einlösung des Stipendiums. Gemeinsam und voller Tatendrang, war doch das Thema unverhofft aktuell wie seit langer Zeit nicht mehr. Dass am Ende ein Gewittersturm im September 2022 der Grund für eine erneute Verschiebung sein sollte, frustrierte die gesamte Crew. Schließlich, vier Jahre später, im Jahr 2023, konnte ich mit Janika, ihrer Mutter Daja und einem kleinen Produktionsteam (u.a. Tom Jutzler (Co-Producer, Co-Director und Set Photographer) und Julia Brunner (DOP und Co-Regie) die Reise antreten.
Die dokumentierte Reise
Eine Woche lang begleiteten wir Daja und Janika durch die Berge – in eine Vergangenheit, die lebendig wurde, und in ein Abenteuer, das beide noch näher zusammenbrachte. Dabei wuchs Janika nicht nur an den körperlichen Herausforderungen der Reise, sondern auch an den emotionalen Momenten, die die Geschichte ihrer Mutter in ihre auslöste. Die malerische Landschaft des Triglav Nationalparks in Slowenien wurde zur Kulisse eines außergewöhnlichen Abenteuers, bei dem die Julischen Alpen nicht nur eine Kulisse, sondern ein aktiver Teil der Geschichte waren.
Die besondere Note erhielt das Projekt durch Janikas eigenes filmisches Talent. Als Filmstudentin übernahm sie den Schnitt des Films selbst und verlieh der Dokumentation eine unverwechselbare, persönliche Perspektive: „Über die Berge zu meinen Wurzeln“, mehr als nur ein Reisebericht. Es ist vielmehr eine Erzählung über Heimat und Erinnerung, über die Nachwirkung der Flucht auf mehrere Generationen einer Familie und über die Suche nach Zugehörigkeit.
Am 14. November 2024 hat der Film seine Premiere in der Globetrotter-Filiale in Köln gefeiert. Es ist ein Abschluss, der die Geschichte vollendet und den langen Weg dieser Reise festhält – ein Symbol für die Kraft der Natur, uns zu uns selbst zurückzuführen.
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